Bei der Trachtenkapelle D´Miesenbacher Ruhpolding musizieren derzeit  44 Musikantinnen  und Musikanten im Alter von 13 bis 68 Jahren.  Das Profil runden 2 Marketenderinnen ab, welche bei den wichtigsten Auftritten nie fehlen.

Der derzeitige Anteil an Jungmusikanten/-innen beträgt über die Hälfte der Musikanten und wir können beruhigt in die Zukunft blicken.

  Die Musikkapelle wurde 1854 von Pfarrer Ludwig Friedrich Adlhoch, welcher übrigens ein vorzüglicher Musiker war, gegründet und Ihren ersten Auftritt absolvierten  Sie am Lichtmesstag zum Kirchenfest 1855. 
1858 absolvierten Sie in der Domstadt Freising  mit gutem Erfolg die musikalische Prüfung als anerkannte Kirchenmusik. Zu Fuß gings seinerzeit nach Rosenheim, im Rucksack ihre Instrumente und einfache Verpflegung, von dort ging es mit dem Dampfross nach München dann, wieder auf Schusters Rappen, zur Domstadt Freising. Die Reise dauerte insgesamt 10 Tage. 
Die ersten Mitglieder waren: Michael, Johann, Martin und Engelbert Schweiger (Mandlsöhne von Bacherwinkl),  Matthias und Paulus Haßlberger (Dandlsöhne von Obergschwendt) und Jakob Haßlberger, Untereggersohn.

  Pfarrer Adlhochs junge Musikanten sollten aber auch die musikalischen Ansprüche der Ruhpoldinger außerhalb der Kirche erfüllen. Er lernte ihnen daher auch Marschmusik, Ländler und Walzer. Als gedienter Offizier exerzierte er sie persönlich an den Sonntagen nach der Kirche auf eine Wiese gegenüber dem Annahaus nahe dem heutigen Rathaus. Alter und Krankheit nahmen dem Musiker-Pfarrer den Taktstock aus der Hand. Sein Werk aber war fest gefügt und erhielt mit Michael Schwaiger den ersten Musikmeister. Dank gründlicher Lehre, Fleiß und großer Liebe zur schönen Musik spielten die Ruhpoldinger bald auch auf auswärtigen Veranstaltungen. Beim Volksfest in Bad Aibling erhielten sie im Jahre 1884 unter 18 Kapellen den zweiten Preis und als 1893 der Gebirgs-Trachten-Erhaltungsverein D´Miesenbacher gegründet wurde, da wurde die Kapelle die Vereinsmusik was sie zu Nutz und Frommen beider Teile bis zum heutigen Tag blieb.

  Der Gelegenheiten zum Musizieren wurden immer mehr. Da gab es Hochzeiten, Fahnenweihen, Vereinsveranstaltungen, Waldfeste und Gartenkonzerte. Aus der neunstimmigen Musik wurde 1926 eine große Besetzung geschaffen und im selben Jahr fanden auch die ersten Standkonzerte, gleich 13, für die Sommergäste statt. Der Verkehrsverein stiftete eine einheitliche Kleidung und die Musiker spielten dafür zur Unterhaltung der Gäste.

  Zu jeder Zeit des Bestehens der Kapelle standen ihre Mitglieder im harten Berufsleben. Es war die Freude an der Musik und die Liebe zu ihr, die die Musikanten veranlassten, Proben zu besuchen und zu mancher Zeit manch persönliches Opfer zu bringen. Mit dem Werden Ruhpoldings zu einem führenden Fremdenverkehrsort eröffnete sich der Kapelle ein immer größer werdendes, vielfältiges Arbeitsfeld, das sie vorbildlich meisterte.

  Allein im Jahre 1953 trat sie bei 177 Veranstaltungen an und wirkte bei 22 Heimatabenden mit. Ihre Weisen ertönten in allen Großstädten Deutschlands, in Berlin und Leipzig, am Rhein, an der Ruhr und an der Nordsee. Im Rundfunk war sie zu hören und im Fernsehfunk zu sehen.

 Bis zum heutigen Tage sind die Musikanten/-innen an ca. 120 Tagen im Jahr im Dienste der Musik unterwegs.

 Im Jahre 2005 werden wir unser 150 jähriges Bestehen im Rahmen eines Bezirksmusikfestes würdig feiern.

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